Balinger Volleyballer holen die Vizemeisterschaft
Am Samstag, den 01.04.2023 standen für die Balinger Volleyballer neben dem letzten Heimspieltag auch die letzten beiden Saison-Spiele der B-Klasse West 2 an. Nach dem starken Auswärtssieg gegen den Tabellenführer und Volleyballprimus aus Rottenburg galt es gegen den PSV Reutlingen 2 und die TSG Tübingen nochmals die Heimstärke auszuspielen.
Vor dem Spiel jedoch die Hiobsbotschaft, dass Zuspieler Adrian Wiesner krankheitsbedingt ausfiel. Für ihn rückte Ole Klopfer in die Spielaufstellung. Darüber hinaus bestand der elf-köpfige Kader aus insgesamt acht U18-Spielern, welche allesamt in die Starting-Six drängten. Neben dem genannten Zuspieler kamen die Angreifer Julian Braito, Denys Kovalikov, Lion Gering, Leonard Wiesner, Philipp Orlowski, Simeon Damm und Vincent Tröger hinzu. Verstärkt wurde der junge Kader durch die Routiniers Achraf Boujelben, Jens Stephan und Spielertrainer Maximilian Pöltl.
Im ersten Spiel warteten die eher abgeschlagenen Reutlinger auf die TSG-Mannschaft. Der erste Satz war gespickt von Fehler beider Seiten. Trotz des Satzsiegs für Balingen (25:22) konnte die Balinger Mannschaft mit ihrem Spiel nicht zufrieden sein. Das Fehlerbild zog sich auch in den darauffolgenden Sätzen durch das Balinger Spiel. Nachdem man den zweiten Satz noch mit 25:19 deutlicher gewann, geriet man in den Sätzen drei und vier direkt zu Beginn klar in Rückstand. Im vierten Satz mussten sich die Balinger sogar einen Spielstand von 0:6 entgegenstemmen. Diese Rückschlage zu Beginn konnte die Heimmannschaft nicht mehr aufholen und gab beide Sätze zurecht an die Reutlinger ab (20:25, 17:25). Gerade die Annahmen ließen keinen sauberen Spielaufbau zu, welcher zuletzt immer das Erfolgsmittel war, um am Netz den Gegner unter Druck zu setzen. Darüber hinaus wollte sich die Spielstärke einfach nicht auf dem Platz umsetzen lassen. Die bekannten 'PS' fehlten und damit ging auch die positive Grundstimmung immer mehr zurück. Aus dem 2:2 nach Sätzen resultierenden Tie-Break gingen die Balinger dann als Sieger hervor, da der fokussierte Spielaufbau wieder besser gelang und man sich früh von den Reutlingern absetzen konnte (15:8). Dennoch konnten die Mannschaft von Trainer Maximilian Pöltl nicht mit ihrer Leistung zufrieden sein: „Wir haben uns von den Reutlinger Strukturen aus dem Spiel bringen lassen und wären unnötigerweise fast auseinandergebrochen. Das darf dann gerade bei einem Heimspiel nicht passieren, wenngleich eine junge Mannschaft genau solche Situationen lernen muss zu meistern. Das haben wir dann im entscheidenden Satz geschafft und gerade nochmal die Kurve bekommen. Drei Sätze jedoch einem teils großen Rückstand hinterherzurennen, war nicht Teil des Matchplans. Daran müssen wir im Training nochmal ansetzen.“
Ganz anders zeigten sich die Balinger im zweiten Spiel gegen die TSG Tübingen 3. Schon in der Hinrunde lieferte man sich auswärts ein packendes Duell mit den lautstarken Tübingern. Auch in Balingen traten die Tübinger selbstbewusst und mit großem Siegeswillen auf. Spielstark starteten beide Mannschaften in den ersten Satz, in dem sie sich beide gegenseitig hochpushten und um jeden Ball kämpften. Auch die Balinger fanden wieder zu alter Spielstärke zurück, welche sie im ersten Spiel vermissen ließen. Trotz einer guten Leistung setzten die Tübinger ein paar Nadelstiche im Angriff mehr, gegen welche die Balinger gerade aus dem Hinterfeld noch keinen Zugriff fand. Knapp gaben sie den Satz mit 23:25 Punkten ab. In den beiden darauffolgenden Sätzen zeigte sich ein ähnlicher Kampf. Allerdings fanden die Balinger taktische Mittel, um die Tübinger Angriffe abzuwehren und selbst den Druck am Netz aufzubauen. Zudem klappten die im Training neu eingeführten Angriffskombinationen zwischen Zuspieler Ole Klopfer und Mittelangreifer Simeon Damm sowie Vincent Tröger immer besser. Beide Sätze konnte die TSG infolgedessen für sich entscheiden (25:21, 25:22). Der vierte Satz brachte dann die Entscheidung für die Balinger. Sauber ausgeführte Spielzüge und der Gewinn verloren geglaubter Bälle brachte die Balinger klar voran und feierten mit einem deutlichen 25:14 den 3:1 Spielsieg.
„Völlig losgelöst vom ersten Spiel traten wir im zweiten Spiel gegen Tübingen auf. Dass wir so antworten können, ist wirklich beachtlich. Alle Tugenden waren wieder auf und neben dem Feld zu sehen und vor allem unsere Spielstärke bei eigenem Ballbesitz konnten wir wieder ausspielen. Wir mussten uns starken Angriffen der Tübinger entgegenstellen und bekamen nach dem ersten Satz die Hinterfeldangriffe immer besser abgewehrt. Die kämpferische Leistung hat uns auch mental einen Schub gegeben, welchen ich bei der Spielansprache gefordert hatte“, so Trainer Maximilian Pöltl nach dem zweiten Spiel.
Damit gehen die Balinger mit fünf Punkten aus dem letzten Heimspieltag der Saison und landen in der Tabelle auf einem verdienten zweiten Platz mit sechs Punkten Abstand auf Platz 3. Lediglich die Volleyballer aus Rottenburg konnten noch besser abschneiden. Nichtsdestotrotz haben die jungen Balinger gegen alle Mannschaften der Liga mindestens einmal gewonnen. Neben den 30 Punkten aus 14 Spielen und den 37:21 gewonnenen Sätzen können die Balinger auf 1304:1160 Punkte zurückschauen. In der letzten Saison waren es noch 808:1050 gespielte Punkte.
Pöltl: „Mit der Leistung des letzten Spiels der Saison haben wir einen tollen Abschluss gefunden. Bis zuletzt haben wir unsere internen Saisonziele versucht umzusetzen. Nachdem wir letzte Saison oft Lehrgeld bezahlen mussten, ist die Entwicklung zu dieser Saison unglaublich stark. Was die Mannschaft teilweise aus den Spielen herausgeholt hat, hatten wir zu Saisonbeginn gar nicht anvisiert. Auch wenn wir uns durchgehend und ausschließlich sportliche Ziele in unserer eigenen Entwicklung gesetzt haben, ist der Blick auf die Tabelle ein toller Zusatz. Gerade alle U18-Spieler haben das überragend gemacht und sich auch auf diesem Niveau unglaublich entwickelt. Das ist genau die Zielsetzung, welche unser Nachwuchskonzept männlich verfolgt.“